Personennahe Dienstleistungen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Sie sind Ausdruck veränderter Lebensmuster, Konsumstile und Arbeitsprozesse aus denen neue oder erweiterte Bedürfnisse für Unterstützung im beruflichen und privaten Umfeld entstehen. Personennahe Dienstleistungen gelten auch als Beschäftigungsmotor. Sie schaffen wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, zukunftssichere Arbeitsplätze, hohe Lebensqualität und soziale Gerechtigkeit.
In diesem Kontext eröffneten Frau Prof. Dr. Robra-Bissantz, Leiterin des Instituts für Wirtschaftsinformatik an der Technischen Universität Braunschweig und Herr Prof. Dr. Lattemann, Professor für Betriebswirtschaftslehre und Informationsmanagement an der Jacobs Universität Bremen am 07. Februar 2019 das KickOff-Seminar zur Begleitforschung Personennahe Dienstleistungen in einer angenehmen Atmosphäre in der Braunschweiger Galerie Jäschke. Zusammen mit den einzelnen Projekten, sowie dem Projektträger aus Karlsruhe, beschäftigten sich alle Teilnehmer des Workshops zwei Tage lang mit diversen Fragestellungen rund um die Themengebiete der personennahen Dienstleistungen. Ausgehend von der Frage, was personennahe Dienstleistungen überhaupt ausmachen, erfolgte eine kleines Who is Who in Form eines Speed Datings, bei welchem sich die einzelnen Seminarteilnehmer kennenlernen und in Austausch miteinander gelangen konnten. Für die BeDien-Begleitforschung sind die Perspektiven und Bedürfnisse der Personen, die in den Verbundprojekten tätig bzw. an diesen beteiligt und/oder an ihren Ergebnissen interessiert sind, von hoher Relevanz. Um zu ermitteln, welche Stakeholder intern, direkt und indirekt an dem jeweiligen Verbundprojekt partizipieren, wurden im Rahmen des BeDien-KickOffs Stakeholder Maps erarbeitet. Unter dem Titel "Get what you need" wurden die Bedürfnisse der Stakeholder identifiziert und ergänzt. Anschließend wurden basierend auf der Stakeholder Map Rollen identifiziert, welche wiederum zu individuellen Personas weiterentwickelt wurden. Dieses Vorgehen diente insbesondere der individuellen und realitätsbezogenen Definition von Bedürfnissen unterschiedlicher Personen oder Zielgruppen. Mittels eines "Speed Boats" wurden die vorrangigen Ziele und Probleme der Personas erarbeitet. Ziele sind dabei als Motor bzw. Antreiber und Probleme als Anker zu verstehen, die das Projekt bzw. den Projekterfolg bremsen. Abschließend galt es, die Arbeitsergebnisse in Form einer User Story zusammenzuführen.
Der zweite Tag startete mit einer Gastrede von der aktuellen Präsidentin der Technischen Universität Braunschweig, Frau Prof. Dr.-Ing. Kaysser-Pyzalla. Anschließend erfolgte eine Vortragsreihe, bei welcher sich der Projektträger aus Karlsruhe und die einzelnen Projekte gegenseitig detailliert vorstellten. So macht es sich Kustoma zur Aufgabe, Kinderbetreuung durch eine online implementierte und mobile Applikation zu unterstützen. Athene 4.0 beschäftigt sich mit der personenzentrierten Digitalisierung zur Zukunftssicherung des Handwerks, während InselPro ein intelligentes Servicesystem für lokal vernetzte Prosumenten in Nürnberg entwickelt. MYOW fokussiert sich auf intelligente, individuelle Kleidung. LidA möchte das Lernen in der digitalisierten Arbeitswelt vorantreiben und bedarfsgerechte Bildungsangebote schaffen. Living-Smart stellt intelligente Wohnquartiere in den Fokus und arbeitet an einer web-basierten Plattform für Buchungen von wohnungsnahen Dienstleistungen. proDruck widmet sich dem Thema der Inklusion von Menschen mit Behinderung in der Arbeitswelt, welche sie durch den Aufbau einer 3D-Druck Werkstatt für eben jene Menschen fördern möchte. Den Abschluss der Projektpräsentationen bildete Arbay, welches auf Basis von Augmented Reality interaktive Beratungs- und kooperative Konfigurations- sowie Verkaufsplattformen entwickeln. Fall Sie sich für weiterführende Informationen bezüglich der Projekte interessieren, können Sie diese gerne unserem Blogeintrag XY entnehmen. Nach einem gemeinsamen und leckeren Mittagessen begann der zweite Teil des Tages unter dem Titel „Interaktionsworkshop“. Hierbei stand die interne Kommunikation, konkret also die Kommunikation innerhalb des Projekts und die externe Kommunikation im Vordergrund. Über die Fragestellung, welche Akteure bzw. Zielgruppen angesprochen werden sollen, kristallisierten sich fiktive Schlagzeilen heraus, welche für das Projekt negative Öffentlichkeitswirksamkeit hätten. Auf Basis dessen war es ein Ziel diese negativen Schlagzeilen in letztlich positive Schlagzeilen zu transformieren, um so schlussendlich gemeinsam Leitlinien zu erarbeiten, welche für eine positive, produktive wie auch erfolgversprechende Kommunikation stehen – in anderen Worten: unseren gemeinsamen „Level of Conduct“.
Abschließend möchte sich das ganze BeDien-Team noch einmal herzlich bei allen Teilnehmern für Ihre aktive Teilnahme am KickOff-Workshop bedanken und freuen uns auf die kommenden, gemeinsamen Veranstaltungen.