Letzte Woche konnten wir gemeinsam mit Projektteilnehmern von MYOW, proDruck und KUSTOMA den wundervollen ELSI-Workshop von YOUSE besuchen. Dabei hat uns Frau Trübswetter in einem ersten theoretischen Teil die Grundlagen anschaulich dargestellt und ist danach auf die MEESTAR-Methode eingegangen, über die wir auch schon auf dem Blog im Beitrag: ELSI – Bedeutung und Relevanz im heutigen Zeitalter berichtet haben.
Anhand einer Fallstudie, in der es um Körperscanner an Flughäfen ging, sollten wir daraufhin für uns kritische ethische, legale und soziale Fragestellungen herausarbeiten und in der Gruppe diskutieren. Dabei fiel auf, dass es gar nicht so einfach ist alle Interessen unter einen Hut zu bekommen und immer im Einzelfall abgewägt werden muss. Was würden Sie sagen, überwiegt das Interesse der allgemeinen Sicherheit oder das Interesse der eigenen Person?
Um die Relevanz zu den Projektthemen herzustellen, wurden wir anschließend aufgefordert in Bezug auf die jeweilige verwendete Technologie, Werte wie z.B. Transparenz und Ehrlichkeit zu identifizieren, die wir als Ideal anstreben und verwirklichen wollen. Die Fragestellungen gingen dabei von “Wann war die letzte Situation in welcher wir den Wert gespürt hatten und warum?” bis “Wie äußert sich dieser Wert konkret in der Technologie?”
Zu guter Letzt wurden uns unter anderem die Leitlinien Gerechtigkeit
"Der Zugang zu den Systemen oder Plattformen der Personennahen Dienstleistungen soll diskriminierungsfrei gestaltet werden. Ein vom Einkommen, sozialen Status, Alter, Geschlecht, Bildungsniveau, Technikaffinität und Herkunft etc. unabhängiger, gleichberechtigter und barrierefreier Zugang zu den Personennahen Dienstleistungen ist anzustreben."
und Haftung
"Verantwortungsübernahme und Haftung im Fall einer fehlerhaften Funktion vom System müssen transparent und verbindlich geregelt werden. Die Verantwortlichkeiten und Haftungsrisiken bei hochkomplexen systemischen Lösungen sind genau zu definieren. Ein Verantwortungsvakuum sollte vermieden werden. Zu jedem Modul des Lern- oder Unterstützungssystems und seiner Funktionen sollen Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten klar definiert werden."
vermittelt, anhand derer die Projektpartner mit unserer Hilfestellung noch kritische Punkte in diesen Bereichen identifizieren sollten. Erkenntnis hierbei war, dass es durchaus hilfreich ist, diese Fragestellungen mit Externen zu besprechen, um einen anderen Blickwinkel auf die Situation zu bekommen.
Alles im allem war es ein gelungener Workshop und wir danken allen Teilnehmern und der Referentin Dr. Angelika Trübswetter. Sollten Sie den Workshop verpasst haben, gibt es demnächst ein spannendes Interview mit Frau Trübswetter in dem u.a. erklärt wird wieso es sich lohnt, sich näher mit ELSI zu beschäftigen.