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3D-Druck - Technologie der Industrie 4.0 als Mittel der Inklusion für Menschen mit  Behinderungen in die Arbeitswelt

websitebuilder • 31. August 2020
Den   in   Deutschland   lebenden   Menschen   mit   Behinderungen   fehlt   bislang   der Zugang   zu   Elementen   der   Industrie   4.0   sowie   zu   innovativen Wertschöpfungstechnologien wie dem 3D-Druck. Hierdurch erfahren sie zusätzliche Benachteiligung in Hinblick auf kreative Arbeit, Jobchancen und Teilhabe an der Gesellschaft. Mit dem BMBF-geförderten Forschungsvorhaben proDruck startete ein neues Projekt, welches sich mit der Beseitigung solcher Barrieren beschäftigt undein Beitrag zu mehr sozialer Gerechtigkeit leisten will. Partner in diesem Projekt sind neben der Universität Paderborn, die als Koordinator des Projektes agiert, auch die von Bodelschwinghsche Stiftung (VBS) Bethel, die LEONEX Internet GmbH und die trinckle 3D GmbH.

Ziel   des   dreijährigen   Forschungsprojekts   proDruck   ist   die   Erarbeitung   eines ganzheitlichen Beschäftigungsmodells für Menschen mit Behinderung. Dabei sollen die Entwicklung und der Druck von individuellen Alltagshilfen im Fokus stehen und so   die   Hilfe   zur   Selbsthilfe   ermöglichen.   Mit   der   Entwicklung   neuartiger Geschäftsmodelle und eines online-basierten Schulungskonzepts wird die Teilhabean zukunftsfähigen Technologien und deren aktiver Mitgestaltung ermöglicht. Es wird zuerst der Aufbau einer 3D-Druck-Werksatt   erfolgen,   die   auf   die   spezifischen Bedürfnisse der Menschen mit Behinderung ausgerichtet ist. Ergänzt wird diese durch die Entwicklung von Schulungskonzepten, die angepasst an das jeweilige Lernniveau Kenntnisse zu den eingerichteten Arbeitsplätzen und den 3D-Druckern vermitteln. Parallel wird eine 3D-Druck-Onlineplattform aufgebaut, die ein Forum fürden Austausch von Anwendern mit Experten bietet. Zudem wird dort ein Online-Schulungsangebot etabliert, welches Wissen über Konstruktion, Parametrisierung und Herstellbarkeit von 3D-gedruckten Alltagshilfen vermittelt. Darüber hinaus wird es auf der Plattform die Möglichkeit   geben,   selbst   designte   Bauteile   anderen Anwendern zur individuellen Weiterentwicklung und zum Kauf zur Verfügung zu stellen. Ein   spezielles,   zu   erarbeitendes   Qualitätsprogramm überprüft die Druckbarkeit und gibt den 3D-Druck in der Behindertenwerkstatt in Auftrag. Mit der erfolgreichen Umsetzung des Projekts wird die Onlineplattform den Transfer der Produktideen eines Einzelnen über ganz Deutschland ermöglichen. Des Weiterenkönnen die konstruierten Montagehilfen als Vorbild für die Industrie dienen, um Menschen   mit   Behinderungen   den   bislang   fehlenden   Zugang   zu   vielen Wirtschaftssektoren   zu   ermöglichen.   Dadurch   können   Inklusion   gefördert und weitere Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen geschaffen werden.

Zur Erreichung dieser Ziele werden die zwei Hauptanliegen (Aufbau einer 3D-Druck-Werkstatt und der Aufbau einer Onlineplattform) in 5 Teilziele untergliedert. Darüberhinaus wird ein eigener Bereich zu Fragen in den Feldern Ethik und Sicherheit (Kundendaten, Produktschutz, etc.) vorgesehen.

Vorhaben des Aufbaus einer 3D-Druck-Werkstatt in 2 Teilzielen:


Teilziel 1: Aufbau der Werkstatt


Eine Onlineplattform allein kann nur Grundlagen vermitteln und Erfahrungsaustausch ermöglichen. Für einen beruflichen Zugang muss zusätzlich ein Ort geschaffen werden, an welchem Menschen mit Behinderungen ausgebildet, beschäftigt und für den freien Arbeitsmarkt vorbereitet werden können. Darüber hinaus kann aufgrund körperlicher oder geistiger Einschränkungen nicht jedem der Sprung in Industrieunternehmen ermöglicht werden, sodass eine 3D-Druck Werkstatt mit auf die Bedürfnisse, individuell ausgelegtem Arbeitsumfeld benötigt wird. Diese wird nach dem Vorbild der proWerk-Werkstätten der vBS Bethel aufgebaut. Hierzu sind  die  Ausarbeitung  eines  Werkstattkonzepts  sowie  die  Durchführung einer Standortplanung notwendig.


Teilziel 2: Schulung


Körperliche, geistige oder psychische Einschränkungen erschweren das autodidaktische Erlernen des Umgangs mit AD-Software und dem 3D-Druck. Dadurch ist die Teilhabe an der Technologie ohne arbeitswissenschaftlich fundierte Schulungen nicht umsetzbar. Hierzu werden Schulungskonzepte  zur  beruflichen Beschäftigung im Bereich 3D-Druck ausgearbeitet und in den vBS Bethel in der Beschäftigtenausbildung umgesetzt. Lerninhalte werden so ausgerichtet, dass die Rolle der Schüler  und der Lehrer von Menschen mit und ohne Behinderung eingenommen werden können.


Vorhaben des Aufbaus einer Onlineplattform für den Vertrieb von Alltagshilfen inklusive Diskussionsforum in 3 Teilzielen:


Teilziel 1: Austausch


Fundament und Grundlage der Vorhabenziele ist die Möglichkeit zum Austausch von Anwendern, Experten, Patienten, Angehörigen und Mitgliedern der Makerbewegung unabhängig von Wohnort  und sozialem Umfeld. Hierzu wird in der 3D-Druck-Onlineplattform ein Forum implementiert. Nutzer können in verschiedenen Rollen auftreten, Menschen mit Behinderungen erhalten Rat von Experten zu Bereichen wie 3D-Druck, Individualisierung von Alltags- und Montagehilfen oder  Orthetik. Entwickeln  sie selbständig Produkte oder partizipieren sie am Design- und Entwicklungsprozess der Hilfsmittel, so nehmen sie selbst die Rolle des beratenden Experten ein. Anfragen, welche über Alltags- und Montagehilfen hinaus in den Bereich der Orthetik fallen und somit die Umsetzbarkeit innerhalb des Projekts überschreiten, werden an Experten von assoziiert teilnehmenden Orthopädiehäusern geleitet.


Teilziel 2: Designunterstützung


Da das Projektvorhaben den selbstständigen Aufbau von Expertise im Bereich des3D-Drucks fördern soll, ist es wichtig, Nutzern unterschiedlichster Expertise einen Zugang  zu  ermöglichen.  Für  Nutzer  ohne  Erfahrung  im  3D-Druck  werden ausgewählte Alltagshilfen als konfigurierbare Lösungen auf der Plattform angeboten. Diese  Produkte  sowie  der  Rahmen  der  Konfigurierbarkeit  werden  zuvor  von Fachleuten festgelegt. Ist bereits erste Erfahrung mit CAD-Design und 3D-Druckvorhanden,  so  sollen  auf  der  Plattform  auch  eigens  erstellte  CAD-Designs hochgeladen werden können. Um die Druckbarkeit der hochgeladenen Modelle zu gewährleisten, assistieren softwarebasierte Analysefunktionen dem Nutzer mit direktem Feedback.


Teilziel 3: eCommerce Auftragsabwicklung


Auf  der  Onlineplattform  agieren  verschiedenste  Personengruppen  in unterschiedlichsten  Rollen  und  Bereichen,  laden  individuell  ausgearbeitete  und unterschiedlich monetär zu bewertende Produkte hoch und leiten diese an 3D-Werkstätten zur Fertigung weiter. Hierzu ist die Ausarbeitung eines eCommerce Systems notwendig. Zur Handhabung der Vermischung der Rollen auf der Plattform wird ein Rechte- und Kompetenzsystem entwickelt, welches Nutzer ihren Fähigkeiten nach unterstützt (vereinfachte Sprache, Screenreader, etc.), sie für andere Nutzerihren Kompetenzen nach einordnet (Nutzer, Designer, Experte, etc.) und ihnen Rechte für die unterschiedlichen Bereiche der Plattform erteilt. Bauteile, welche vom Nutzer über die Plattform an 3D-Werkstätten zur Fertigung übermittelt werden, müssen in Kategorien eingeordnet und an  die  richtige Werkstatt weitergeleitet werden. Für CAD-Daten und gefertigte Bauteile muss ein Bezahlsystem vorbereitet werden,  welches  die  Plattformfinanzierung  im  Anschluss  an  ein  Projektende sicherstellt.


Erste Montage- und Alltagshilfen in einer Bethel-Werkstatt


Aus proWerk sind bislang eine Mitarbeiterin und die Werkstatt Grabe am Projekt beteiligt:

Ein Beschäftigter der Werkstatt Grabe hatte Interesse am 3D-Druck geäußert. Von dem Projekt „proDruck“ hatte die Mitarbeiterin zu diesem Zeitpunkt schon gehört und nahm Kontakt zum Ansprechpartner auf. Es folgte ein Treffen in der Werkstatt Grabe, an dem seitens proWerk zwei Mitarbeiter und Anne Kruse, Projektleitung der Uni Paderborn, teilnahmen. Gemeinsam wurden Ideen zu Montagehilfen gesammelt.


Später nahmen drei Mitarbeiter der Werkstatt Grabe an einem 3D-Druck Workshop teil, bei dem ebenfalls das Entwickeln weiterer Ideen für Alltags- und Montagehilfen im Fokus stand. Die Mitarbeiterin stellt die positiven Aspekte des Workshops heraus: „Hier lernt man die verschiedenen Akteure im Projekt kennen, sowohl intern aus Bethel/proWerk als auch extern bei den Verbundpartnern. So trifft man auf viele verschiedene  Menschen  und  jeder  hat  seinen  individuellen  Blickwinkel  auf das Thema.


“Ein  weiterer  Mitarbeiter  der  Werkstatt  Grabe  und  ebenfalls  Teilnehmer  des Workshops, ist begeistert von den Möglichkeiten: „3D-Druck steht für Vielfältigkeit. Alltags- und Montagehilfen aus dem 3D-Drucker können für individuelle Bedürfnisse der Beschäftigten angefertigt werden."


So ging es im nächsten Schritt an die praktische Umsetzung:


Zunächst wurde in der Werkstatt Grabe eine Montagehilfe für den Zusammenbau der dreiteiligen BG-Federsysteme entwickelt und von der Uni Paderborn gedruckt. Dabei handelt es sich um eine Platte mit vorgegebenen Einlassungen. Hier werden die drei Komponenten ineinandergesteckt. Die Platte kann mit dem Arbeitstisch verschraubt werden, sodass ein Wegrutschen unterbunden wird. Zwei  Mitarbeiter  berichten  von  den  Erfahrungen  beim  Einsatz  der  3D-Helfer:„Die Federmontageplatte war zu Beginn ungewohnt für die Beschäftigten. Nachkurzer Eingewöhnungszeit wird hiermit gerne gearbeitet.“


Für den Kantinenbereich in Grabe wurden dort Essenschips entwickelt. Dabei handelt es  sich  um  kleine  gedruckte  Plättchen  aus  Kunststoff.  Diese  sind  in unterschiedlichen Farben und Nummern gedruckt worden. Sie bezeichnen die zur Auswahl stehenden Menüs, die im Vorfeld bestellt wurden. Zur Mittagszeit werden die Essenschips verteilt und dann in der Kantine abgegeben.



Eine Mitarbeiterin: „Die Essenschips aus dem 3D-Drucker sind positiv angekommen. Die Beschaffenheit der Chips bietet eine angenehme Haptik.“ An diesem Beispielstellt sie fest: „Kleinigkeiten machen das Leben leichter und der 3D-Druck bietet hier die Möglichkeit, solche kleinen Unterstützer zu produzieren.“


von BeDien 26. Mai 2023
Vier Jahre lang durften wir im wissenschaftlichen Begleitprojekt "BeDien" eine Förderlinie begleiten, die sich Innovationen zu nah am Menschen ausgerichteten, personennahen Dienstleistungen widmete. Großes Innovations-Potential für Dienstleistungen bieten nah am Menschen ausgerichtete, personennahe Dienstleistungen: Sie gelten als Beschäftigungsmotor par excellence und erfahren sowohl in der Wissenschaft als auch in der Wirtschaft einen enormen Bedeutungszuwachs. Eine eigene Förderlinie widmete sich deshalb von 2018 bis 2022 dem Auftrag, Erkenntnisse zu Innovationen für personennahe Dienstleistung zu schaffen. Mehr als 50 Organisationen aus Wissenschaft und Wirtschaft, aufgeteilt auf acht Verbundprojekte waren hieran deutschlandweit beteiligt. Vier Jahre lang durften wir diese Konsortien im wissenschaftlichen Begleitprojekt „BeDien" unterstützen. Gemeinsam als Förderlinie haben wir unter dem Titel "Personennahe Dienstleistungen der Zukunft." einen Abschlussband herausgebracht, der Beiträge aus Theorie und Praxis beinhaltet. Es zeigt sich, dass bei personennahen Dienstleistungen viel mehr als nur die betrieblichen Prozesse betrachtet werden muss: die Interessen von Klienten oder Patienten gehören hier genauso dazu wie die Perspektiven der Nutzer, der Arbeitenden und das Netzwerk aus beteiligten Partnern in einem Dienstleistungs-Ökosystem. Es geht um den Menschen! Dies alles ist auszubalancieren, wenn neue Angebote entwickelt, wenn die Qualität der Dienstleistungen und wenn das soziale Miteinander der Anbietenden und der Nutzenden optimiert werden sollen. Eines steht bereits im Vorfeld fest: Bei allem technologischen Wandel muss im Grundsatz der Mensch im Mittelpunkt der Entwicklungen stehen. Innovationen müssen personennah gestaltet werden. Weitere Fragen zur Gestaltung von innovativen Dienstleistungen sind aber an die Wissenschaft und an die Unternehmen zu stellen. Welche Rolle spielen Internettechnologien und digitale Kontrollpunkte? Wie entsteht durch neue Technologien eine höhere Dienstleistungsqualität? Wie können Erkenntnisse aus der Maker-Bewegung und Sharing Economy übertragen werden? Wie sehen bedarfsgerechte Co-Kreation und Partizipationsformen aus? Wie sind nachhaltige Geschäfts- und Betreibermodelle aufzusetzen? Welche Rolle spielt die Interaktionsarbeit bei personennahen Dienstleistungen? Diese Fragen wurden in neun vom BMBF geförderten Projekten aus den verschiedensten Berufs- und Lebensbereichen beantwortet. In unserem Buch werden Projekte zum Quartiersmanagement (Living Smart und KUSTOMA), zu Nachbarschaftsdienstleistungen (InselPro), zum individuellem Leben und Arbeiten (ARBAY, MYOW, proDruck, Athene 4.0) und zur Forschung (BeDien) und Bildung (LiddA) vorgestellt. Lattemann, C., Robra-Bissantz, S. (eds), 2023: Personennahe Dienstleistungen der Zukunft. Beiträge aus Theorie und Praxis. Edition HMD. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-38813-3
von BeDien 26. Mai 2023
Die zunehmende Digitalisierung und mit ihr veränderte Lebensmuster, flexible Arbeitsmodelle sowie ein neues Verständnis von Zusammenleben prägen aktuelle gesellschaftliche und unternehmerische Entwicklungen. Es geht nicht mehr um den reinen Besitz von Gütern, sondern vielmehr um Werte und Nutzen. Kund:innen suchen personennahe Dienstleistungen, um ihre Lebenssituation zu verbessern – und Unternehmen oder Organisationen müssen darauf mit passenden Angeboten reagieren. Doch wie genau kann dies umgesetzt werden? Mit diesem Playbook. Es führt alle Anbieter:innen, sei es von digitalen Services, traditionellen Dienstleistungen oder Produkten, durch eine neu gedachte und ganz menschzentrierte digitale Transformation. Dabei stellt es etablierte Sichtweisen zum wirtschaftlichen Handeln auf den Kopf und begleitet Entscheider:innen und Interessierte mit einer Fülle an theoretischen Einsichten, anregenden Praxisbeispielen und vielen in der Forschung entwickelten Design-Methoden auf ihrem Weg zu neuen Ideen für digitale Märkte. Das Service for Good Playbook fasst die Ergebnisse des Projektes »BeDien« zusammen. Wir bedanken uns beim Projektträger Karlsruhe für die Unterstützung und Betreuung. Außerdem gilt unser Dank den Projekten aus der Förderlinie Personennahe Dienstleistungen für ihre Einzelbeiträge! Das kostenlose eBook finden Sie hier hinterlegt: PLAYBOOK als PDF
17. November 2021
Wow. Wir sind sprachlos. Was war das doch für eine gelungene Abschlussveranstaltung letzte Woche. Wir haben viel gelacht, gemeinsam präsentiert und in angenehmer Atmosphäre auf drei Jahre Projekterfolg zurück geblickt. Gemeinsam mit dem Deutschen Forum für Dienstleistungsforschung und der Förderlinie Internetbasierte Dienstleistungen haben wir mit der Förderlinie Personennaher Dienstleistungen im Josephs Nürnberg und im Zukunftsmuseum Impulse für die Stärkung der Dienstleistungskompetenz von übermorgen gesetzt.
von Anna Lux 29. Oktober 2021
Das BeDien-Projekt neigt sich dem Ende zu und damit rückt die Abschlussveranstaltung immer näher. Am 8. und 9. November 2021 ist es soweit. Dort blicken wir in die Zukunft Dienstleistungsforschung und setzen Impulse zur Stärkung der deutschen Dienstleistungskompetenz. Unter dem Namen „High-Tech meets High-Touch“ bietet der Service Kongress die Chance verschiedene Ströme der Dienstleistungsforschung zusammenzuführen und gemeinsam aufzuzeigen, wie Servicekompetenz zur Wertschöpfung der Zukunft beiträgt. Zentrale Frage hierbei wird sein, wie Nachhaltigkeit, Souveränität und Individualität durch Wertschöpfung mit Dienstleistungen gelingen können. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen wird die Veranstaltung eine Kombination von Programmpunkten wie Podiumsdiskussionen, Workshop, Ausstellung und Kurvorträgen umfassen. Folgende Highlights erwarten Sie hierbei: Eine Rundum-Schau bereits greifbarer Prototypen wird durch ihre MacherInnen aus den einzelnen Projekten veranschaulicht.“ Es wird einen Kickoff der wissenschaftlichen Begleitung „Innovationen nachhaltig gestalten“ geben (Barbara Langes und Christoph Peters) inklusive entsprechender Arbeitsworkshops mit der Frage wie sich Innovationen nachhaltig in die Praxis bringen. Zusätzlich umfasst das Programm Challenge Chats rund um das Thema „Digitale Dienstleistungen und den Wandel von Arbeit“, sowie die Reden zweier Keynote Speaker Prof. Dr. Ina Schiefdecker und Daniel Krauss, die näher auf die Thematik eingehen. Prof. Dr. Ina Schieferdecker ist die deutsche Informatikerin und Leiterin der Abteilung „Forschung für technologische Souveränität und Innovationen“ im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Sie wird in ihrem Vortrag die „technische Souveränität und Innovation für die Dienstleitung in Deutschland thematisieren. Daniel Krauss ist der Gründer und Geschäftsführer von Meinfernbus Flixbus GmbH und ist als CIO für die Bereiche IT, Mobile, Software Development bei FlixMobility verantwortlich. Sein Vortrag wird sich auf die Realisation neuer Qualität von Wertschöpfung mit Dienstleistungen fokussieren. Abgerundet wird die Veranstaltung durch eine Verabschiedung und Schlussworte von Prof. Dr. Susanne Robra-Bissantz und Prof. Dr. Christoph Peters. Interaktiv, vernetzt und digital unterstützt in die Zukunft. Doch: Unter welchen Voraussetzungen kann dies personennnah gelingen? Am 8. Und 9. November 2021 schauen wir gemeinsam mit Ihnen in die Zukunft. Setzen Sie mit uns Impulse zur Stärkung der Dienstleistungskompetenz für eine Wertschöpfung von übermorgen. Wir freuen uns auf Sie. Hier geht es zur kostenfreien Anmeldung !
von Anna Lux 29. Oktober 2021
Was ist eine Personennahe Dienstleistung? Personennahe Dienstleistungen sind interaktive Dienstleistungen, bei denen der Erbringer und der Empfänger der Dienstleistung miteinander in Kommunikation treten und gemeinsam arbeiten müssen, damit die Dienstleistung zur Zufriedenheit aller Beteiligten erbracht wird. Sie sind vor allem in den Berufsfeldern Prävention, Mobilität, Bildung und Sicherheit sowie in der Beratung im Berufs- und Privatleben aber eigentlich überall zu finden . Wer unterstützt die Personennahe Dienstleistung und warum? Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt die Entwicklung umfassender, personenzentrierter Dienstleistungssysteme in Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Wirtschaft und stellt sicher, dass dabei folgende Aspekte berücksichtigt werden: • Entwicklung, Erprobung und Verfeinerung von Geschäftsmodellen für spezifische personennahe Dienstleistungen. • Entwicklung von Instrumenten und Verfahren, die notwendig sind, um geeignete Systeme für die Arbeits- und Prozessorganisation zu gestalten, die zugleich eine innovative Gestaltung der Kundenbeziehungen einrichten. • Prüfung und Bewertung von Finanzierungsmodellen. • Erprobung neuer Formen der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Sektoren (in allen Bereichen) in innovativen Netzen. • Der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien für die Gestaltung und wirksame Umsetzung von personenzentrierten Dienstleistungen. Der Wandel der personennahen Dienstleistungen Beim Wandel der Digitalisierung wird der Wert, der dem Kunden angeboten wird, immer wichtiger. Produkte werden zu Produkt-Service-Systemen, ursprüngliche Hersteller werden zu Dienstleistungsunternehmen und Kunden werden zu Co-Creators. Die unterschiedlichen Kontexte der Beteiligung bestimmen, wie Prozesse, Beziehungen und Geschäftsmodelle in naher Zukunft funktionieren werden. Vor allem im Bereich der personennahen Dienstleistungen, die mit Menschen in Verbindung stehen, werden sich in Zukunft Werte herausbilden, die dem Kunden dank seiner Beteiligung als Co-Creators Vorrang und höheren Wert einräumen. Aktuelle Trends haben sich sowohl in der Wirtschaft als auch in der Forschung verändert: Im Projekt BeDien wurde für den Förderbereich „Personennahe Dienstleistungen" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eine Forschungsmatrix entwickelt, die die Bereiche der Dienstleistungsgestaltung ihrem Entwicklungspotenzial gegenüberstellt. Quellen Robra-Bissantz, S., Lattemann, C. Personennahe Dienstleistung der Zukunft. HMD 57, 635–638 (2020) . Dr. Dirk Werth, & Lisa Christl. Personennahe Dienstleistungen in der digitalen Transformation. IM+10. GEWI. Personennahe Dienstleistungen .
19. Oktober 2021
Mit dem Projekt Athene 4.0 konnten wir uns in Dortmund wieder „richtig“ zusammensetzen. Dabei hatten wir ein klares Ziel: Inspirationen für das Geschäftsmodell von Athene 4.0 nach dem Projektende zu finden. Insbesondere im digitalen Raum müssen Geschäftsmodelle jedoch als Service-Ökosysteme verstanden werden ( G wie Geschäftsmodell ), weshalb wir unser zugehöriges Workshopkonzept erneut anwenden konnten. Hierfür haben wir neues Workshopmaterial vorbereitet, welches an diesem Tag seine Prämiere hatte. Zu Beginn haben wir gemeinsam mit den Projektmitgliedern das aktuelle (geförderte) Service-Ökosystem des Projektes gelegt. Anschließend wurde das BMBF als geldgebender Akteur entfernt. Ohne diesen Akteur funktioniert eine nachhaltige Beziehung zwischen den restlichen Akteuren im Service-Ökosystem von Athene 4.0 nicht mehr. Mit dieser Ausgangssituation kommt die Methode der Werte-Kompetenzen-Matrix zum Einsatz und unterstützt das kollektive Brainstorming. Welche Akteure bieten welche Werte? Welche Werte brauchen die Akteure wiederum um nachhaltig ein Teil des Service-Ökosystem zu bleiben? Welche Akteure können vielleicht noch eingebunden werden? Diese Fragen sind Beispiele für Anregungen zur Gestaltung von personennahen Dienstleistungen und Service-Ökosystemen, welche sich auf den von uns entwickelten Inspirationskarten finden.
von Anna Lux 20. September 2021
In unserem heutigen Beitrag beleuchten wir den Begriff „ Open Innovation “. Open Innovation ist ein Wirtschaftskonzept, welches dem Prinzip nachgeht, dass Unternehmen Ideen und Informationen von allen möglichen Quellen nutzen können. Open Innovation hat sich zu einem neuen Paradigma für die Organisation von Innovation entwickelt. Erstmals tauchte die Idee im Jahr 2003 auf. Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Henry Chesbrough beschreibt in seinem Buch „Open Innovation: The New Imperative for Creating and Profiting from Technology“ wie Unternehmen den Fokus von so genannten „ geschlossenen Innovations-prozessen “ auf eine eher offene Art der Innovation verlagern. Open Innovation geht davon aus, dass Unternehmen sowohl externe als auch interne Ideen und sowohl interne als auch externe Wege zum Markt nutzen können und sollten, um ihre Innovationen voranzutreiben. Bei offenen Innovationsprozessen werden interne und externe Ideen zu Plattformen und Systemen zusammengeführt. Das Konzept gliedert sich in zwei zentrale Arten von offener Innovation. Diese werden als „ Outside-in “ und „ Inside-out “, sowie als Inbound bzw. Outbound bezeichnet. Der Outside-in-Teil der offenen Innovation beinhaltet die Öffnung der Innovationsprozesse eines Unternehmens für diverse Arten von externen Inputs und Beiträgen . Diesem Aspekt der offenen Innovation wurde sowohl in der Forschung als auch in der Praxis die größte Aufmerksamkeit zuteil. Inside-out erfordert, dass Unternehmen ungenutzte und nicht ausreichend genutzte Ideen nach außen geben , damit andere sie in ihren Unternehmen und Geschäftsmodellen nutzen können. Im Gegensatz zum Outside-in- Zweig ist dieser Teil des Modells sowohl in der Forschung als auch in der Praxis weniger erforscht und daher weniger gut verstanden. Bisher wurde Open Innovation als eine Reihe von Kooperationen zwischen zwei Organisationen verstanden und umgesetzt, um den internen Innovationsprozess zu öffnen. Heute sehen wir jedoch verstärkt Fälle, in denen das Konzept genutzt wird, um eine beträchtliche Anzahl von Akteuren in verschiedenen Rollen in den Innovationsprozess einzubinden. Als Reaktion auf Kundenbedürfnisse und sich stetig verändernde Marktbedingungen wird die Gestaltung und Verwaltung von Innovationsgemeinschaften für die Zukunft der offenen Innovation immer wichtiger werden. Im Zeitalter der Modernisierung und Digitalisierung werden nur die Unternehmen zu den ersten gehören , die aktiv auf ein breites Wissen zugreifen und damit bessere, schnellere und kostengünstigere Lösungen als andere anbieten können. Quelle [1] https://www.tandfonline.com/doi/pdf/10.5437/08956308X5504085?casa_token=g5oiAJQ80 iQAAAAA:M5Sar5VgHsCS- VCNxTN8_gTNopspX4huRJrUjdgM5mVjsJVs2dXWDXFp5WU3tOLkpvvRl2DCnjOY-Q [2] https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/0008125617745086 [3] Chesbrough, H. W. (2003). Open innovation: The new imperative for creating and profiting from technology. Harvard Business Press.
von Anna Lux 6. September 2021
Profiloptimierung, Contenterstellung und erfolgreich Netzwerken mit LinkedIn, das sind drei Themen die wir am 25. Juni in einem 4h Workshop mit Kathrin Wischnath erarbeiten durften.
von Anna Lux 30. August 2021
Am 22.06. haben wir gemeinsam mit den Beteiligten des Projektes LivingSmart einen digitalen Workshop durchgeführt. Der initiale Wunsch seitens LivingSmart war es, anhand der von BeDien entwickelten Service Canvas , Inspiration für die Gestaltung und Entwicklung eines Geschäfts- bzw. Betreibermodells zu finden. Um das Geschäftsmodell bzw. den Nutzen einzelner Akteure innerhalb einer Konfiguration vieler und miteinander verbundener Akteure zu verstehen, muss eine übergeordnete (Makro-)Perspektive eingenommen werden (siehe Blogbeitrag G wie Geschäftsmodell) . Aus diesem Grund wurde im Workshop - nach einem kurzen Impulsvortrag hierzu - zunächst das derzeitige Service-Ökosystem des Projektes auf ein digitales Whiteboard gelegt.
von Anna Lux 30. August 2021
Es ist Zeit für den nächsten Buchstaben in unserer Glossar-Reihe und diesmal geht es um den Begriff „ Nutzerorientierte Gestaltung “ was auch unter den Begriff User Centered Design verstanden werden kann [1]. Diese Art der Gestaltung stellt die Sichtweise der künftigen Benutzer*innen eines Services, z. B. einer Website, von Anfang an in den Mittelpunkt des Entwicklungsprozesses. Diese Perspektive wird über die gesamte Projektdauer beibehalten. Bei allen Projekten aus dem User Centered Design steht steht immer der Mensch und gute Usability im Mittelpunkt aller Betrachtungen [2]. Daher bietet der Designprozess nicht nur eine Analyse der Nutzer*innen, sondern auch eine kontinuierliche Bewertung und Weiterentwicklung der Ergebnisse. Beim Vorgang wird sich an einem nutzerzentrierten Designprozess orientiert. Das bedeutet, dass das mögliche Nutzungsumfeld, die Anforderungen einzelner Nutzer*innen und Nutzergruppen analysiert werden und darauf aufbauend das Konzept erstellt wird . Nachhaltigkeit und Transparenz spielen eine wichtige Rolle bevor es zur eigentlichen Umsetzung kommt. Das Design sollte ansprechend sein und die Werte und CI des Unternehmens in die Produktionsumgebung bringen. Zunächst erfolgt die Analyse der Nutzenden [3]. Es werden alle verfügbaren Informationen über zukünftige Nutzer*innen gesammelt und Nutzerprofile erstellt. Um die Anliegen und Bedürfnisse zu verstehen, wird mit den Nutzenden gesprochen und es wird vor allem zugehört. Es werden Nutzerinterviews geführt oder Beobachtungen bei der Durchführung von Aufgaben. Es folgt der Prozess der Konzeption. Basierend auf dem Wissen der Analyse werden die Anforderungen an die Service Gestaltung definiert . Durch interaktive Prototypen können während der Konzeptphase Schwachstellen in bestehenden Konzepten und Layouts überprüft und weiter optimiert werden, um sicherzustellen, dass alle Nutzeranforderungen bestmöglich erfüllt werden. Nutzungsanforderungen werden gewissermaßen in Form gebracht. Zudem werden Bedienabläufe und Navigationsstrukturen überprüft. Die Ergebnisse des Designs und die Anwenderfreundlichkeit können mithilfe von Dummies getestet werden. Der nächste Schritt ist die Gestaltung des Services. Dabei liegt das größte Augenmerk darauf, dass der Service den Kund*innen gefallen muss . Des Weiteren hilft das Designkonzept bestimmte Marketingziele und die Platzierung des Unternehmens zu bestimmen und festzulegen. Neben einer hohen Qualität ist es zusätzlich wichtig mit unterschiedlichen Designwirkungen zu arbeiten. Zum Beispiel kann ein Service eher jung- dynamisch, robust-zuverlässig oder seriös-edel gestaltet werden. Daraus entstehen dann im Endeffekt ganz andere Designwirkungen. Der letzte Schritt ist dann die Produktion des Services. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Umsetzung mit verschiedensten Technologien. Quelle [1] https://kulturbanause.de/faq/user-centered-design/
 [2] https://caderadesign.de/de/leistungen/usercentereddesign 
[3] http://www.atelier21.de/leistungen/konzeption-prototyping/usability-user-centered-design/
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